Von der Einsatzleitstelle aus wird der Einsatzbetrieb der zugeordneten Organisationen geleitet. Sie nimmt Informationen entgegen, wertet sie aus und koordiniert die zugehörigen Dienste.
Leitstellen bestehen vor allem im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge, wie z. B zur Brandbekämpfung, für den Katastrophenschutz, im medizinischen und technischen Rettungsdienst usw. sowie zur Rettung von Menschenleben.
Leitstellen nehmen Notrufe entgegen und koordinieren Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und andere Notfalldienste. Sie sind in der Regel rund um die Uhr erreichbar und sind untereinander miteinander vernetzt.
Begriffserklärungen im Bauwesen und Rettungswesen
Atemschutz-Übungsstrecke
Eine Atemschutz-Übungsstrecke dient zur Aus- und Weiterbildung und zur Durchführung der gesetzlich geforderten Belastungsübungen ausgebildeter Atemschutzgeräteträger und der allgemeinen Ausbildung unter erschwerten Bedingungen. Sie sind Bestandteil von Feuerwachen, ohne jedoch in sämtlichen Feuerwachen vorgehalten zu werden.
Barrierefreiheit
Ziel des Prinzips der Barrierefreiheit ist es, allen Menschen zu ermöglichen, ohne Hindernisse mit ihrer Umgebung zu interagieren. Dies soll auch solchen Menschen ermöglicht werden, deren Möglichkeiten und Fähigkeiten sich nicht in einem als „normal“ begriffenen Rahmen bewegen. Das schließt körperliche und geistige Einschränkungen aller Art mit ein, d. h. nicht nur „Behinderungen“ im traditionellen Sinne, sondern auch Auswirkungen von Jugend und Alter etc.
Diese weitergehende Sichtweise soll die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigen. Dieses Verständnis der Barrierefreiheit wird daher auch „Design für Alle“ genannt.
In der Architektur bezieht sich die Barrierefreiheit insbesondere auf die Zugänglichkeit von Gebäuden und Räumen, akustische und optische Leitsysteme, ergonomische Gestaltung etc.
Bedarfsplanung im Bauwesen
Die Bedarfsplanung im Bauwesen beschreibt eine methodische Ermittlung der Bedürfnisse von Bauherren und Nutzern, anschließend daran die zielgerichtete Ermittlung des Bedarfs aufgrund dieser Bedürfnisse und schließlich die Umsetzung in bauliche Anforderungen. Durch die Bedarfsplanung wird die Basis für die weitere Planung gelegt. Sie dient der Qualitätsverbesserung und ist insofern von erheblicher Bedeutung.
Für Bundesbauaufgaben sind die notwendigen Schritte der Bedarfsplanung in den Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes (RBBau) dargestellt.
Bestandsanalyse
In einer Bestandsanalyse sind alle wesentlichen Randbedingungen für das Projekt zu klären. Besondere Bedeutung erhält die Bestandsanalyse bei Projekten, bei denen bestehende Bausubstanz in den Planungs- und Bauprozess einbezogen wird (z. B. bei Umbau, Sanierung, Erweiterung).
Die Klärung der Randbedingungen umfasst dabei z.B. das Aufzeigen von Möglichkeiten und Grenzen vorhandener Bausubstanz, Kostengrenzen und Finanzierungsvorgaben sowie die Berücksichtigung möglicher Auflagen z. B. durch Bauaufsicht, Denkmalschutz und Brandschutz.
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)
Das BNB-Bewertungssystem bezieht sich auf Gebäude des Bundes. Ziel ist es, mittels der BNB-Kriterien die Qualität der Nachhaltigkeit von Gebäuden und anderen baulichen Anlagen in ihrer Komplexität zu beschreiben und zu bewerten.
Berücksichtigt werden dabei folgende Aspekte:
Ökologische Qualität, ökonomische Qualität, technische Qualität, soziokulturelle und funktionale Qualität sowie die Prozessqualität.
Einsatzleitstelle (auch: Leitwarte / Leitstelle / Betriebsraum)
Fahrzeughalle
Eine Fahrzeughalle dient der Unterbringung der Lösch-, Rettungs- und sonstigen Einsatzfahrzeuge der entsprechenden Organisation.
Feuerwache
Definition für ein ständig besetztes Feuerwehrgebäude der Berufsfeuerwehr. Das Einsatzpersonal ist rund um die Uhr vor Ort und einsatzbereit.
Feuerwehrtechnische Zentrale (auch: Feuerwehrtechnisches Zentrum)
Eine Feuerwehrtechnische Zentrale (kurz: FTZ) ist in einigen deutschen Bundesländern (wie z. B. in Niedersachsen) eine Feuerwehreinrichtung der Landkreise. Eine FTZ stellt zusätzliche Einsatzinfrastruktur zur Verfügung, welche nicht bei den Freiwilligen Feuerwehren vorgehalten werden kann, wie z. B. Schlauchreinigung und -Pflege, Atemschutzwerkstätten und Lager für Ölbekämpfungsmittel. Eine FTZ dient ebenfalls der Durchführung von Ausbildungslehrgängen.
Funktionale Leistungsbeschreibung
In Architektur und Bauwesen wird die Planung im Rahmen der Leistungsphase 6 (Vorbereitung der Vergabe) verschriftlicht. Mehrheitlich erfolgt dies über die Erstellung von Leistungsverzeichnissen auf der Grundlage der Leistungsbeschreibungen und Ausschreibungsunterlagen wie Plänen etc.
In der funktionalen Leistungsbeschreibung wird das gewünschte Bauresultat / das fertige Gebäude beschrieben. Wie dieses Ziel erreicht wird, bleibt jedoch (weitgehend) offen. Der Schwerpunkt der funktionalen Leistungsbeschreibung liegt daher auf der Beschreibung, welche Funktion mit der Bauleistung erfüllt werden soll. Auf einen ausführlicher Leistungskatalog (wie die o. g. Leistungsverzeichnisse) wird verzichtet.
Bei der Angebotsabgabe können die Bewerber in einem Wettbewerb um das wirtschaftlichste Angebot unterschiedliche Vorschläge unterbreiten, wie das Ziel erreicht werden soll.
Lehrrettungswache
Eine Lehrrettungswache dient der praktischen Ausbildung von Rettungsassistenten und Notfallsanitätern. Als Lehrrettungswache ist eine Rettungswache dann geeignet, wenn sie das ganze Jahr über betrieben werden und „nach dem Einsatzaufkommen, der personellen Besetzung sowie der sächlichen Ausstattung in der Lage sind, Praktikanten in allen für ihre Berufsausübung als Rettungsassistent wesentlichen/notwendigen Kenntnissen und Fertigkeiten zu unterweisen“.
Machbarkeitsstudie
Für die Abwägung, ob und wie ein Projekt durchgeführt werden kann, dient eine Machbarkeitsstudie sowohl als Instrument als auch als Entscheidungsgrundlage und ist dabei in der Regel bereits grob richtungsweisend für die Durchführung und den Umfang eines Projektes.
Phase Null
In der architektonischen Planung wird mit der „Phase Null“ eine vorgeschaltete Phase noch vor der Leistungsphase 1 (gem. HOAI umfasst die Leistungsphase 1 die „Grundlagenermittlung“) bezeichnet, in der die Vertreter aller Beteiligungsgruppen zusammenkommen, um gemeinsam die Ziele für das Bauvorhaben zu definieren. Auf diese Weise soll eine optimierte Planung vorbereitet werden, die sich möglichst eng am tatsächlichen Bedarf orientiert.
Musterplanung für Feuerwachen
In der Musterplanung sind die Planungsgrundlagen für Feuerwachen der Bundeswehr aufgeführt. Die Musterplanung besteht aus drei Teilen:
Teil 1: Planungsgrundlagen: Allgemeine Zielsetzungen und Grundlagen
Teil 2: Planbeispiele
Teil 3: Dokumentation: Beispiele ausgeführter Projekte
Die hier aufgeführten Vorgaben sind in der Planung und Umsetzung zu berücksichtigen.
Pilotprojekt
In einem Pilotprojekt werden die Durchführung und Realisierbarkeit bestimmter Vorgaben und Auflagen, Methoden oder Handlungsabläufe zunächst in kleinem Maßstab, z. B. bei einem Einzelprojekt, getestet.
Raumprogramm
Das Raumprogramm eines Bauprojektes wird z. B. im Rahmen der Bedarfsplanung ermittelt. Es steht damit am Anfang einer Bauplanung, stellt einen genauen räumlichen Überblick über die Bauaufgabe dar und dient in der Folge als Grundlage für die weitere Planung.
Üblicherweise sind in einem Raumprogramm alle im Entwurf zu berücksichtigenden Räume in tabellarischer Form aufgelistet, oftmals geordnet nach Nutzungs- bzw. Sinneinheiten und teilweise versehen mit Hinweisen zur Anordnung bzw. inhaltlichen Verbindung einzelner Räume.
Rettungsdienst / Rettungswesen
Als Rettungsdienst werden Einrichtungen bezeichnet, die bei medizinischen Notfällen von Menschen rasche und professionelle Hilfe leisten. Der Rettungsdienst ist üblicherweise rund um die Uhr erreichbar. Er besteht aus dem Rettungsfachpersonal sowie den Fahrzeugen mit den entsprechenden medizinischen Geräten und Materialien.
Als Rettungswesen wird die Gesamtheit aller Einrichtungen und Maßnahmen zur Rettung von Menschenleben bezeichnet.
Sanierung
Im Bauwesen ist mit einer Sanierung eine Instandsetzung/ Wiederherstellung oder modernisierende Umgestaltung eines Teils eines Bauwerks oder eines gesamten Bauwerks gemeint. In der Regel geht es dabei um die Beseitigung von Schäden und Mängeln oder um die Erhöhung des Nutzungsstandards und damit letztlich um die Werterhaltung der vorhandenen Bausubstanz.
Schulpädagogik
Die Schulpädagogik gehört zu den Erziehungswissenschaften und ist eine Teildisziplin der Pädagogik. Die Schulpädagogik als wissenschaftliche Disziplin untersucht die Unterrichts- und Schulprozesse unter Einbeziehung des Handelns aller Beteiligten und beschreibt die Funktionalität und Bedeutung der Institution „Schule“ für die Gesellschaft. Die Schulpädagogik nimmt dabei neben Kindern und Jugendlichen auch die Erwachsenenbildung in den Blick.
Schwarz-Weiß-Trennung
Mit Hilfe der „Schwarz-Weiß-Trennung“ in Feuerwachen soll die Verschleppung von Schmutz, insbesondere von verschmutzter Einsatzkleidung, Schläuchen etc. wirksam verhindert werden. Dies geschieht in der Regel durch eine bauliche Trennung zwischen sauberer („weißer“) Einsatzkleidung und kontaminierter („schwarzer“) Einsatzkleidung nach einem Einsatz.
Standortanalyse
In der Architektur beschreibt die Standortanalyse einen Prozess zur Erforschung und Bewertung der Merkmale eines bestimmten Standortes. Untersucht werden dabei verschiedenste Aspekte. Zusammenfassend werden die Stärken und Schwächen des Standortes herausgearbeitet, so dass eine Bewertung des potenziellen Baugrundstücks hinsichtlich seiner Eignung für ein Bauvorhaben möglich wird.
Waschhalle
Die Waschhalle dient der Reinigung der Einsatzfahrzeuge, insbesondere nach Rettungs- und Löscheinsätzen und der damit verbundenen Verunreinigungen der Fahrzeuge, z. B. durch Rußpartikel.
Wartungshalle
In der Wartungshalle werden Wartungsarbeiten an den Lösch-, Rettungs- und sonstigen Einsatzfahrzeugen der entsprechenden Organisation vorgenommen.